Kanutour der Lauterkracher 2010

02 Aug 2010

Kanutour der Lauterkracher 2010

Am Donnerstag (29.07.2010) startete eine 30-füßige Einheit, der schlausten, schönsten, sowie stärksten Frauen und Männer einer Jugendgruppe des Posaunenchor Owen, auf zu einer Kanutour, die ihr Leben verändern sollte. Nach einer recht langwierigen Fahrt erreichten wir unser erstes Nachtquartier unweit von Wetzlar. Da wir durch das kurzfristige Anheuern einer weiteren jungen Dame und Stau auf der Autobahn viel Zeit verloren hatten, wurden die Zelte zügig aufgebaut und nach einem kurzen Nachtschmaus mit anschließender Andacht ging es zügig ins Bett.

Nach einer durch lautes Rußeln versüßten Nacht weckte uns am nächsten Morgen die lachende Sonne, was ein gutes Zeichen war. Nach dem die Kanus zu Wasser gelassen waren und der Einstieg bis auf kleinere Ausnahmen reibungslos von Statten gegangen war, starteten wir guten Mutes auf der Lahn im mittleren Westen Hessens. Nach ersten freiwilligen Selbstkenterungen erreichten wir unser erstes Mittagsziel. Die Linsen und Spätzle, die es zu Essen gab, vergoldeten unsere wohl verdiente Siesta. Die Auswirkungen des "Leis eine, laut auße" zogen sich wie ein roter Faden durch den weiteren Tagesablauf und prägten diesen entscheidend. Mit einzelnen Kenteraktionen gewürzten Stunden verlief die Mittagszeit recht schnell. Da wir bei unserer Kanutour äußerst penibel auf unsere Hygiene achteten, schlugen wir das Angebot des dreckigen Jugendzeltplatzes in Weilburg dankend aber entschieden und mit Bedacht ab und paddelten weiter. Dieser Geniestreich erwieß sich als kluger Schachzug, da er uns eine elephantische Ruhestätte mit bombastischer Ausstattung bescherte.

Nach einem schweißtreibenden Kick, bei welchem der eine oder andere die gute Kinderstube zu vergessen drohte, viel uns das Einschlafen viel leichter.

Der nächste Morgen überraschte uns mit dichtem Nebel, der sich aber recht schnell auflöste, sodass einem erfolgreichen Tag nichts mehr im Wege stand. Nach einem wie immer ausgiebig zelebrierten Frühstück stachen wir gestärkt für den Tag zu Fluss. Da es in der Zwischenzeit so warm geworden war, wurde das Kentern weniger zur Tortur, als zur begrüßten Abkühlung. Als das letzte Boot auch noch gekentert wurde, machten wir Mittag. Das Mittagessen, welches extraordinair gewürzt wurde, war wie immer reichlich und gut. Die Fahrt am Nachmittag war von vielen Schleusen geprägt, sodass am Ende auch der Letzte verstanden hatte, wie eine solche funktioniert. Durch das tolle Wetter, weiteren Kenteraktionen und die "eins plus Lahn(d)schaft", die von einigen Gruppenmitgliedern überschwänglich gelobt wurde, verging der Nachmittag wie im Flug und wir waren froh, als wir gegen Abend in das romantische Städtchen Runkel eindrangen, welches uns prompt zum Eis essen einlud. Dieses intime Stückchen Erde wurde abends noch erkundet und brachte selbst die gefühlsstarken und muskelbepackten Kanuten zu ausschweifenden Romanzen. Als diese am Lagerfeuer ausklangen wurde noch in alten Erinnerungen geschwelgt, ehe sich der Tageszyklus aufs Neue Schloss und wir unsere Schlafgemächer aufsuchten.

Nach einer Nacht mit modriger bis stickiger Zeltatmosphäre öffneten sich des Morgens die Zelttore eher schleppend. Das Frühstück wurde durch originale Laugenweckchen (die in Hessen ohne Lauge und Salz gebacken werden ;) ) und einem tropischen Touch, herbeigeführt durch eine Ananas, aufgewertet. Gut gestärkt und mit neuem Lebensmut machten wir uns auf zum letzten Stück, das sich als sehr haarig heraus stellte. Durch das wiederum außergewöhnlich gute Wetter wurde die die Etappe zwar schön aber auch anstrengend. Da wir unter kleinem Zeitdruck standen, wurde die Mittagspause vorerst gestrichen. Diese Entscheidung wurde von wenigen als Katastrophe aufgenommen. Die drohende Meuterei wurde aber von unseren Admirälen zur Lahn AB und GW im Keim unterdrückt, jedoch wurde der Entscheid von kleinen Teilen der Mannschaft und des Offizierskorps mehr oder weniger gut verdaut. So wurden die letzten Kilometer länger und länger. Als wir dann schließlich doch noch am Zielpunkt ankamen entlud sich die Freude exzessiv und wir hatten das Essen redlich verdient. Nach dem verladen der Boote und des Gepäcks wurde auch recht schnell die Rückfahrt ins geliebte Vaterland angestrebt. Nach einem kleinen Boxenstop beim MacD trafen wir schließlich gut behütet, glücklich und erschöpft zuhause ein. Mit Stolz können wir auf eine über 70 km lange Paddeltour zurückblicken, bei der unter Anderem 3 Kilo Wurstaufschnitt, 50 Paar Hartwürste sowie 10 Dosenwürste genossen wurden.

 

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